Als die Oberstufenschülerinnen und -schüler unserer Q1 am Sonntag, den 19. Juni, gegen etwa 22:10 Uhr das in diesem Frühsommer oft regnerische Aachen verließen, schien niemand so wirklich traurig darüber zu sein. Die Vorfreude und der Optimismus hielten die fünfzehnstündige Fahrt über an. Kurz, nachdem die Schülerinnen und Schüler in der Ferienlage Kanegra ihre schlicht eingerichteten aber geräumigen Bungalows bezogen hatten, bestätigte sich die Zuversicht unserer Schülerschaft. Bei herrlichem Meerblick, auf einer Terrasse sitzend, konnte der Hunger an einem beachtlichen Buffet mit gut zubereiteten Speisen gestillt werden. Nach der Stärkung wurde die Ferienanlage erkundet. Da der Strand nur wenige Minuten von den Bungalows entfernt lag, holte die Hälfte der Stufe ihre Schwimmsachen, um sich im Mittelmeer abzukühlen. Anschließend klang der Abend bei mehreren Partien Beachvolleyball auf dem mit einer Flutlichtanlage ausgestatteten Sandfeld aus.
Den ersten kompletten Tag auf der größten Halbinsel der nördlichen Adria verbrachten die GSGler in Pula, der größten Stadt Istriens. Unter der Anleitung von zwei Guides erfuhren die Schülerinnen und Schüler viel über die bewegte Geschichte Istriens und die Stadtentwicklung Pulas. An den Stationen der Stadtführung erläuterten die Reiseführerinnen die historischen Baureste aus der römischen Epoche einerseits, sowie der Herrschaftszeit der Österreichisch-Ungarischen Monarchie andererseits. Weiterhin wurde über die Gründung und den Zerfall Jugoslawiens berichtet. Ein besonders schönes Fotomotiv bot das Amphitheater Pulas, eines der besterhaltenen weltweit. Nach der Führung genossen die Schüler das Flair der adriatischen Küstenstadt.
Am Mittwoch konnten die Oberstufenschülerinnen und -schüler zwischen zwei unterschiedlichen Wanderrouten durch den Risnjak Nationalpark wählen. Eine kürzere stellte den Teilnehmenden vor allem die Fauna des Nationalparks vor. Insbesondere der Luchs (kroatisch „ris“) als Namensgeber des Nationalparks wurde thematisiert. Die Läuferinnen und Läufer der längeren Route erfuhren neben der sportlichen Komponente des Aufstiegs, welcher Ausdauer, Konzentration und eine gewisse Trittsicherheit erforderte, zudem noch einiges über die Flora des Nationalparks und konnten in Gipfelnähe des 1528 Meter hohen Veliki Risnjak einen herrlichen Rundblick über die Region genießen. Obwohl die Wanderungen mit zwei beziehungsweise sechs Stunden unterschiedlich lang waren und viele vier Stunden warten mussten, konnte die aufkommende Langeweile schnell durch einige Schüler beseitigt werden. Sie organisierten kurzer Hand ein Spieleprogramm, um sich die Wartezeit erfolgreich zu vertreiben.
Der Donnerstag war auch schon der letzte ganze Tag in Kroatien. An einer Kletterwand war beim Abseilen und Aufsteigen Mut gefragt. Da die geologischen Verhältnisse Istriens – unter anderen – durch Kalkgesteine geprägt sind, bot sich die Möglichkeit in der Baredine Tropfsteinhöhle neben beeindruckenden Fotomotiven auch einiges über die Entstehung von Karsterscheinungen zu erfahren. Wenige besonders mutige Schülerinnen und Schüler begaben sich im Anschluss auf Erkundungstour durch eine weitere Höhle, in welche sie sich zunächst 14m tief abseilten. Bei fast zu kühlen 10°C krochen sie mit einem Guide durch Gänge, erkundeten die unterirdischen Hallen und bewältigten bravourös den abschließenden Aufstieg. Der weitaus größere Rest der Stufe fuhr nach Poreč, um eine weitere Stadt Istriens zu besichtigen. Hier erkundeten sie unter anderem das bekannteste Bauwerk der kleinen Küstenstadt, die Euphrasius-Basilika, welche von der UNESCO in das Weltkulturerbe aufgenommen wurde und hatten im Anschluss Zeit den lokalen Einzelhandel zu unterstützen. Nach der Rückkehr und einem weiteren tollen Abendessen, spielte der größte Teil der Stufe bis spät in den Abend unter Flutlicht Volleyball.
Am Tag der Abreise hatten die begleitenden Lehrerinnen und Lehrer in dem ein oder anderen Bungalow Mühe die noch Schlafenden zu wecken. Trotzdem gelang es allen Schülerinnen und Schülern ihre Bungalows bis 10:00 Uhr sauber zu verlassen, sodass die Rückreise nach Aachen pünktlich beginnen konnte.
Dort angekommen fielen die Fazits der Schüler- sowie der Lehrerschaft gleich aus: Es war eine wirklich tolle Stufenfahrt mit sehr gutem Verlauf und weitestgehend sehr zufriedenen Gesichtern.