Wo kann man sich denn in diesen Tagen mal so richtig wie im Winter fühlen? Das haben wir uns gefragt und sind natürlich fix auf die Idee mit der Eishalle gekommen…
Schlittschuhlaufen gehen! Ja! Das machen wir! Wenigstens einmal in diesem Winter (der ja bisher nicht so wirklich einer war) wollten wir in der Patenschaftsgruppe einen Hauch von Kälte, Eis und Schnee eingemummelt in Schal, Mütze und Handschuhe erleben dürfen.
Bei frühlingshaften Außentemperaturen trafen wir uns am Samstagmorgen um 10.00 Uhr vor der 100,5 Arena, Aachens Eislaufhalle. Dort fand gerade ein Flohmarkt statt, und jede Menge Leute stöberten im hellen Sonnenschein in den Auslagen an den zahlreichen Ständen herum. Der Eingang zur Eishalle war fast zugestellt.
Bis zu diesem Zeitpunkt von Winter keine Spur! Und dann waren endlich alle da und es konnte losgehen. 19 Paten- und Patenkinder benötigten Schlittschuhe, denn niemand in der Gruppe hatte eigene. Wer ein Anfänger und wer ein Profi war, sollte sich aber erst noch zeigen. Das waren ganz andere, als wir Lehrer zunächst vermutet haben!
Schließlich hatten wir alle unsere Füße in die unbequemen Schlittschuhe gezwängt und die Sachen in den Schließfächern verstaut. Die elend langen Schnürsenkel ließen sich nur schwer stramm ziehen, denn das Material war hart und steif. Endlich stockelten wir auf wackeligen Kufen Richtung gläserner Ausgangstür. Dahinter lag die Arena und, umgeben von einer leuchtend blauen Bande, die Eisfläche. Feuchtkalte Luft schlug uns entgegen und vermittelte endlich eine Ahnung von dem, was man „Winter“ nennt.
Jetzt zeigte sich, wer mutig voran aufs Eis stürmte, weil er in Moldawien oder – zu unserer Verblüffung – sogar in Kenias Hauptstadt Nairobi das Eislaufen schon gelernt hatte. Andere zeigten großen Respekt vor dem Eis und hangelten sich ängstlich mit beiden Armen an der Bande entlang oder klammerten sich an einer helfenden Hand fest, während die Beine immer wieder wegzurutschen drohten. Oh ja, das Eis war sehr glatt!
Doch das war nur der Anfang! In den nächsten zwei Stunden entpuppte sich so manch ein Patenkind – auch unter liebevoller Anleitung der Paten – als kleines Eislauftalent und bewegte sich immer wagemutiger weg von der Bande hin zur Mitte, wo geübtere Läufer zu den Rhythmen der Musik ihre Runden drehten.
Es wurde ausgetestet, ob es nicht doch noch ein kleines bisschen schneller ging, die Bewegung noch etwas eleganter ausgeführt werden konnte und landete – Plumps! – auf dem Hosenboden. Man nahm sich bei der Hand, zog einander die Schnürriemen enger oder holte neue Schuhe, weil die geliehenen doch nicht richtig passten. So waren alle emsig dabei, grüßten im Vorbeigleiten mit roten Backen mal fröhlich, mal hochkonzentriert diejenigen, die gerade eine Pause machten. Apfelstücke, Waffeln, Puffreis und Schorle standen auf den Sitzbänken zur Stärkung bereit und am Ende gab es noch einen heißen Kakao zum Aufwärmen!
Für manch einen war dieser Vormittag eine richtige Entdeckung seiner selbst, andere konnten ihren Mitschülern zeigen, was in ihnen steckt. Unsere „Teddybären“ gerieten in Schweiß und Handys haben wir übrigens kaum zu sehen bekommen.
Das Eislaufen hat sehr viel Spaß gemacht! Wir freuen uns auf den nächsten Ausflug unseres Patenschaftsprojektes Anfang März und danken an dieser Stelle der STIFTUNG BILDUNG BERLIN für die freundliche Unterstützung!
K. Granzen und G. Müllen