Der heutige Tag war ein ganz besonderer für unseren Geschichtsprojektkurs. Wir erhielten von Frau Hugot-Zgodda eine Führung über den Aachener Waldfriedhof, auch als Ehrenfriedhof bezeichnet. Frau Hugot-Zgodda brachte uns die Geschichte und die Bedeutsamkeit des Friedhofs und der einzelnen Gräber nahe. Durch Sie und unsere vorherige Recherche konnten wir zahlreiche Entdeckungen machen.
Der Ehrenfriedhof in Aachen stammt aus dem Jahr 1914 und bietet 8,6 Hektar Fläche für 5.083 Opfer von Kriegs- und Gewaltherrschaft. Sowohl Opfer aus dem ersten als auch aus dem zweiten Weltkrieg finden dort ihre Ruhe. Die Vielzahl der Gräber auf dem Friedhof ist überwältigend. In jedem Grab liegt ein Mensch mit besonderer Geschichte. Sowohl Deutsche als auch Angehörige vieler weiterer Nationen sind dort begraben. Der Volksbund Kriegsgräberfürsorge unterstützt Bund, Länder und Kommunen bei der Pflege derErinnerungsstätten der Kriegstoten. In Deutschland ruhen 1,8 Millionen Tote verschiedener Nationen, darunter Gefallene, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Es gibt über 12.000 Kriegsgräberstätten in 7.600 Städten und Gemeinden.Die Gräber liegen systematisch angeordnet und getrennt nach Gruppen, wie zum Beispiel: „Deutsche Soldaten des ersten Weltkriegs“ oder „Politisch verfolgte, homosexuelle und behinderte Menschen“. Jeder Teil des Friedhofs erzählt seine eigene spannende Geschichte.
Der Einblick, den wir heute erhalten haben, war mehr als überwältigend. Die Zahlen von Toten, von denen man meist nur in Geschichtsbüchern gelesen hatte, lag heute zu einem kleinen Teil vor uns. Hinter jedem der tausend Gräber steckte eine menschliche Seele mit einem individuellen Hintergrund.
Der wohl aufregendste Teil unseres Besuchs war der Bismarckturm. Dieser bildet die Form eines Bs und sollte ursprünglich Teil des Plans sein, Bismarcks ganzen Namen verteilt über das Aachener Gebiet durch Türme zu buchstabieren. Wir durften die engen, steilen und düsteren Treppen des Turms hinaufsteigen und von dort die Aussicht über die Stadt genießen.
Vielen Dank an Frau Hugot-Zgodda!
Beitrag von Rehana Sadiq, Kübra Asik und Denis Adami